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Die Sonne von Tabriz

Programm:

  • Wolfgang-Andreas Schultz, Die Sonne von Tabriz
  • Damian Scholl, Von Windfarben und leisen Geburten

 

Mit Die Sonne von Tabriz gehen die Musiker:innen auf Entdeckungsreise in den Iran: das Werk kombiniert eine Kammersymphonie für Sopran und 15 Instrumente - Komponist ist der gebürtige Hamburger Wolfgang-Andreas Schultz - mit Texten des persischen Sufi-Meisters Rumi aus dem 13. Jahrhundert, in einer deutschen Nachdichtung von Cyrus Atabay. Das Publikum wird in eine einzigartige Welt aus Klängen, Lichtern und Bewegungen eintauchen, die die nahöstliche und westliche Welt zu einem transzendentalen Erlebnis zusammenbringt. Durch diese Erfahrung erfährt es die Worte des berühmten persischen Dichters Rumi:

 

'Ich sehe in deinem Auge mein eigenes Bild, und sage mir: nun habe ich endlich mich gefunden, in deinem Augenpaar fand ich einen hellen Weg, mein Bild ruft mir zu aus deinem Auge, daß ich Du bin, Du ich, vereinigt immerdar'

 

Das Werk beschreibt den langen Weg der suchenden Seele und schließlich die Vereinigung mit dem mystischen Geliebten. Die Komposition ist geprägt von Skalen der persischen Musik, die durch die für orientalische Musik typischen Dreiviertel-Tonschritte erkennbar sind.

 

Ergänzt wird das Programm durch das farbenreiche Werk Von Windfarben und leisen Geburten des jungen Berliner Komponisten Damian Scholl. Thema dieses Werkes ist der Frieden. Der Titel setzt sich aus zwei Zitaten zusammen: einer Bibelpassage sowie der letzten Passage von Nelly Sachs' Gedicht "Einer wird kommen", in der es heißt: "Und Frieden, du großes Augenlid, das alle Unruhe verschließt mit deinem himmlischen Wimpernkranz. Du leiseste aller Geburten." Das Stück beschreibt die Suche nach ebendiesem leisen Säuseln, nach einem Frieden, der nicht erkämpft wurde durch Gewalt, sondern der in sich ruht, der einfach besteht, der vergraben liegt und still darauf wartet, gefunden zu werden. Dabei kann "Frieden" sowohl äußerlich als auch innerlich begriffen werden, sowohl politischer als auch seelischer Natur sein, beides durch das jeweilige Gegenstück bedingt. Zu wissen, dass hinter dem Beben das immerwährende leise Säuseln liegt, es zu suchen und zu erfahren, ist das Fundament eines friedvollen (Zusammen-)Lebens.

 

Die Stücke des Programms sollen den Zuhörer in eine neue, atmosphärische Welt entführen, die durch nahöstlichen Vierteltonskalen geprägt ist. Die orientalische Mystik der Verse Rumis harmonisiert auf elegante Weise mit dem alttestamentarischen Kolorit von Damian Scholls Werk.